ILSE FLOR, LEITERIN DES JUTHE, IM KULTURGESPRÄCH ZU
WAHNSINNSIDEEN, JUGEND- UND KINDERFÖRDERUNG IM
THEATER, DURCHHALTEVERMÖGEN UND EIGENPRODUKTIONEN .
Wie ist das JuThe entstanden?
Die Idee dazu hatte mein Mann Bernd 1989 bei der Landesausstellung in Judenburg. Da haben wir am Hauptplatz mit der Wanderbühne den Vogelmann und im Innenhof des Klosters das Halsgericht zu Judenburg aufgeführt. Als er dann das Kellergewölbe des heutigen JuThe gesehen hat, wusste er, dass das der Platz für unser Theater ist. Er konnte sich genau vorstellen, wie es werden würde, ich hab mich eher gefragt, ob er wahnsinnig ist. Da war ein Erdboden, das Gewölbe war komplett schwarz. Aber wir haben zu renovieren begonnen, fünf Jahre lang in Eigenregie. Die roten Samtsessel vom Theater im Zentrum haben wir in dieser Zeit in unserem Dachboden gelagert.
Die Arbeit hat sich ausgezahlt. Euer Verein ist einzigartig im Bereich Kinder- und Jugendförderung …
Das stimmt. Wir haben jede Menge Nachwuchs, der seine eigenen Ideen und Kreativität so weit ausleben kann, dass diese Stücke dann aufgeführt werden. Das gibt es in der ganzen Steiermark sonst nirgends. Für Kinder ist das so wichtig, viele die vorher unsicher waren, stehen jetzt selbstbewusst auf der Bühne. Für die Kinder machen wir auch immer einen Workshop mit einem Grazer Profischauspieler.
Ihr spielt aber auch Stücke von und für Erwachsene.
Genau. Neben der Kindergruppe ,4Kids’ für Kinder von 8 bis 15 Jahren und der Jugendgruppe von 15 bis 18 Jahren haben wir auch das normale JuThe-Ensemble. Dazu noch einen Literaturkreis, der eigene Texte schreibt und Lesungen veranstaltet und eine Jugendgruppe, die musiziert.
Das sind alles Eigenveranstaltungen?
Ja. Unsere einzige Fremdveranstaltung ist das jährliche Blues-Konzert mit Sir Oliver Mally im Herbst.
Auf welche Theatervorführung dürfen wir uns freuen?
Als nächstes auf vier Produktionen des Märchens Petra Pan, das Alexandra Fuchs auf eine weibliche Rolle umgeschrieben hat, weil wir sehr viele Mädchen in der Kindergruppe haben (Termine hier klicken). Ende Mai, Anfang Juni führt dann das JuThe-Ensemble, Lügen, Tod und Teufel’, eine Komödie in zwei Akten von R. W. Langer auf.
